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Abziehbild Schröder

■ betr.: „Angst verhindert Orientie rung“ von Joachim Raschke, taz vom 30.12. 97

[...] Raschkes neuste „Prognose“, die anderen schlicht als Votum ausgelegt würde, besagt, daß die SPD jetzt endlich Schröder als Kanzlerkandidaten benennen solle. Was ihm unbenommen sei. Obwohl von links gesehen nicht recht erkennbar ist, was den grandiosen Unterschied zwischen Schröder und Lafontaine ausmachen könnte, die beide lediglich die jämmerliche Figur der SPD dieses Jahrhunderts abgeben.

Und ein Satz läßt gehörig daran zweifeln, daß es Raschke um eine andere Perspektive geht: „Tony Blair hat nicht gesiegt, weil er das gleiche wie Schröder sagt, sondern weil er es drei Jahre lang gesagt und einer skeptischen Öffentlichkeit eingeprägt hat, daß seine Partei das auch will – was sie definitiv nach seinem Wahlsieg dann auch wollen mußte.“

Träum' ich, oder wach' ich? Über wen schreibt Raschke das? Meint er denselben Blair, über den Ralf Sotscheck nur wenige Tage zuvor an derselben Stelle in einer Weise Zeugnis abgelegt hat, daß einem vor seinem Abziehbild Schröder angst und bange werden muß, wenn er so handelt, wie Raschke das bei Blair prima findet?

Nichts dagegen, daß Raschke sein Votum abgibt, aber er sollte es vielleicht mit mehr begründen als der „Popularität“ Schröders. Richard Kelber, Dortmund

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