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Ewers ante portas

■ TU-Hauptgebäude besetzt. Groß-Demo und Studenten-Kongreß am Wochenende

Das Hauptgebäude der Technischen Universität (TU) wurde gestern für fünf Stunden besetzt. Eine Gruppe von etwa dreißig StudentInnen drang gegen fünf Uhr morgens in das Gebäude am Ernst- Reuter-Platz ein und verriegelte von innen die Türen.

„Wir wollen mit unserer Aktion den studentischen Forderungen nach einem runden Tisch und der Abdankung Ewers Nachdruck verleihen“, so einer der Teilnehmer der Aktion zur taz. „Außerdem geht es darum, den bis zum nächsten Mittwoch beschlossenen Streik mit Leben zu füllen. Und das heißt, den immer noch stattfindenden Vorlesungsbetrieb zu verhindern.“

Als gegen 8.30 Uhr TU-Präsident Hans-Jürgen Ewers Eintritt verlangte, wurde er zurückgewiesen. Was das Uni-Oberhaupt laut Studenten jedoch nicht daran hinderte, gegen 9 Uhr durch ein offenes Bürofenster ins Innere zu klettern. TeilnehmerInnen der Besetzung gaben an, Ewers sei zu keinerlei Gesprächen bereit gewesen, sondern habe mit Schadenersatz- Klagen gedroht. Schließlich habe er die Polizei alarmiert, die gegen 9.20 Uhr eintraf, aber zunächst nicht einschritt. Gegen 10.15 Uhr ergriff Ewers dann höchstpersönlich die Initiative: Mit einer Eisenstange entfernte er eines der Schlösser von innen und ließ so die vor der Tür wartenden Polizisten und VerwaltungsmitarbeiterInnen ins Gebäude, woraufhin die Aktion von den StudentInnen beendet wurde.

Die Gruppe handelte nach eigenen Angaben „autonom“. Sie wollte weder mit dem Asta noch mit dem ab Donnerstag in den Räumen der TU stattfindenden studentischen Kongreß „Bildung und Gesellschaft“ (BUG) in Verbindung gebracht werden. Die TU dachte gestern zeitweilig daran, den KongreßveranstalterInnen wegen der Aktion keine Räume zur Verfügung zu stellen, so TU- Sprecherin Kristina Zerges.

Bei dem Kongreß „BUG“, zu dem sich bereits über 1.700 Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet angekündigt haben, soll an drei Tagen ein Forderungskatalog zur Hochschulmisere und anderen gesellschaftlichen Mißständen erarbeitet werden. Höhepunkt wird eine Großdemo am Samstag um 18 Uhr ab Brandenburger Tor sein. Tobias Riegel

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