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Kommentar (vgl. Seite 22)Leiser Abgang

■ Radio Bremen hat ausgeswutscht

Zehn Jahre lang produzierte Radio Bremen seine Fernseh-Plaudersendung „Up'n swutsch“. Jetzt ist das „Leute-Journal“eingestellt. Plötzlich, heimlich, still und leise.

Um die Show mit der üblichen Mixtur aus Small talk und Musik ist es nicht schade. Der lokalpatriotische Reiz, diese oder jene Berühmtheit – erst in einer Ostertorkneipe und später im gläsernen Studio auf der Bürgerweide – ausgerechnet in Bremen zu sehen, hat sich in den Jahren abgelebt. Und als die Sendung schließlich ins dritte Programm N 3 verlegt und spätabends ausgestrahlt wurde, schalteten immer weniger ZuschauerInnen ein. Die vom kleinsten ARD-Sender erst auf Nachfrage angekündigte „Kreativ-Pause“war überfällig – wenn sie überhaupt noch was nützt.

Spektakulär unspektakulär ist allein die Form, mit der Radio Bremen den „Swutsch“aus dem Programm nimmt. „Ganz einfach eingestellt“, wundern sich Rundfunkräte und der Flurfunk des Senders – nicht zu Unrecht.

Wer – wie Radio Bremen – um seine Existenz kämpfen muß, hat zwei Möglichkeiten. Entweder er geht in die Offensive und zaubert ganz konkret für den „Swutsch“ein besseres Angebot auf den Tisch. Und dann (auf bremisch) swutscht er das Ereignis, geht damit (auf neudeutsch) auf die Piste. Oder er zieht sich zurück. Plötzlich, heimlich, still und leise. Christoph Köster

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