: Die Dritten informieren – das aber unterschiedlich
Hamburg (dpa) – Die Dritten Programme sind im Kommen. Ihr durchschnittlicher Marktanteil nahm nach acht Prozent im Jahr 1995 auf 11,6 Prozent im vergangen Jahr zu. Besonders die Regionalinformationen sind gefragt, heißt es bei der ARD. In einer nun vorliegenden Untersuchung des Instituts für empirische Medienforschung (IFEM) in Köln, die in der neuen Ausgabe von Media Perspektiven veröffentlicht wurde, weisen die einzelnen Dritten Programme – N3, WDR, ORB, BFS, B 1, SW3, MDR und H3 – dabei Unterschiede auf.
Spitzenreiter sind die Dritten Programme im Bereich Information und Bildung. 57 Prozent ihres Programms machten 1996 Nachrichten, Reportagen und Dokumentationen aus, gefolgt von Fiction-Programmen (14 Prozent), nonfiktionaler Unterhaltung (zehn Prozent), Musik (sieben Prozent), Kinder- und Jugendprogrammen (sechs Prozent), Sport (vier Prozent) und Sonstiges (drei Prozent).
Bei den Informationsangeboten nahm der WDR mit einem Anteil von 64 Prozent vor dem ORB (62 Prozent) die Spitzenposition ein. Es folgen SW3 (59 Prozent), H3, BFS, B 1 mit jeweils 55 sowie N 3 mit 54 Prozent. Von allen Dritten Programmen hatte der MDR als vergleichsweise stärkster Unterhaltungsanbieter mit 48 Prozent den geringsten Informationsanteil. Die stark informationsorientierten Dritten im Westen verringerten ihr Angebot zwischen 1992 und 1996 etwas, während MDR und ORB zulegten. Das liege, so die Autoren Udo Michael Krüger und Thomas Zapf-Schramm, daran, daß die Aufbauphase im Osten zum Teil durch Programmübernahmen aus dem Westen bestritten wurde.
Auf dem Rückzug sind bei den Dritten die Fiction-Programme, die 1992 noch einen Anteil von 17 Prozent, 1996 von 14 Prozent zu verzeichnen hatten. Auch die Kinderprogramme kamen mit insgesamt sechs Prozent um ein Prozent kürzer als vier Jahre zuvor. Dagegen stieg der Anteil sogenannter nonfiktionaler Unterhaltung (wie zum Beispiel Shows) von sieben auf zehn Prozent, das Volumen der Musiksendungen im gleichen Zeitraum von vier auf sieben Prozent. Musik steht zum Beispiel beim MDR und in Hessen hoch im Kurs, während B 1 in Berlin und der ORB damit sparsamer umgehen.
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