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Die Schnepfe

In Geburtsvorbereitungskursen und in Kreißsälen gehören die Kindserzeuger mittlerweile fest dazu. Auch hat es sich bei postfeministischen Paaren als guter Ton eingebürgert, rund um das Geburtserlebnis von „Wir“ zu sprechen. „Wir kriegen bald unser erstes Kind.“ „Wir planen eine sanfte, ambulante Geburt.“

Die Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK) Hessen ist da jetzt noch einen Schritt weitergegangen. Denn sie betont in einer Pressemitteilung, es sei Sache der Eltern, „ob sie ihr Kind außerklinisch oder im Krankenhaus zur Welt bringen wollen“. Au weia, jetzt pressen also in Hessen schon beide Elternteile gemeinsam die Kinder aus dem Bauch: Die hessischen Männer verspüren die Hälfte der Wehen und nehmen ihren Frauen partnerschaftlich die Hälfte der stundenlangen, schmerzhaften Geburtsarbeit ab. Ungeklärt blieb in der AOK-Pressemitteilung jedoch, ob und wie sich hessische Vätern beim Stillen der Babys bewähren.

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