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Wendlandbauer fein raus

■ Anklage wegen Widerstands zurückgezogen

Hannover (taz) – Das Handtuch geworfen hat die Staatsanwaltschaft Lüneburg im Prozeß gegen den wendländischen Bauern und Atomkraftgegner Adi Lambke. Die Anklage warf ihm versuchte gefährliche Körperverletzung, Nötigung und Widerstand vor – Montag abend plädierte Staatanwalt Wolf Gentz vor dem Amtsgericht Dannenberg für die Einstellung des Verfahrens. Die Kosten des Verfahren und der Pflichtverteidigerin vom Lambke hat nun die niedersächsische Landeskasse zu tragen. Lambke war am Vortag des zweiten Castor-Transports nach Gorleben von der Polizei schwer mißhandelt und später auch noch angeklagt worden.

Ihren Einstellungsantrag begründete die Staatsanwaltschaft am Montag mit komplizierter Rechtslage, einer drohenden sehr langen Verfahrensdauer und einem völlig ungewissen Prozeßausgang. Eine Verurteilung sei genausogut möglich wie ein Freispruch. In dem Prozeß waren zuvor Videoaufnahmen von der Sitzblockade gezeigt worden, vor der Adi Lambke am 7. Mai 1996 brutal von seinem Traktor gezerrt und geprügelt worden war. Während die Anklage behauptet hatte, Lambke habe mit einem ein Meter langen Heugabelzinken auf zwei Polizisten eingestochen, zeigten ihn die Videos nur bei dem Versuch, aus dem Trecker heraus Schlagstockschläge abzuwehren. Die minutenschnelle Treckerräumung, bei der Lambke Kopf- und Körperprellungen und blutende Gesichtswunden erlitt, hatte außerdem auch nach Angaben des Anklagevertreters kilometerweit entfernt von jener Zone stattgefunden, für die seinerzeit ein Demonstrationsverbot galt. Jürgen Voges

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