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■ Opfer war Informant der AnstaltsleitungHäftling im Kasseler Gefängnis erstochen

Frankfurt/Main (taz) – Der am vergangenen Mittwoch in der Justizvollzugsanstalt Kassel erstochene 40jährige Türke war ein Spitzel der Anstaltsleitung. Der mutmaßlich von einem Serben Getötete verbüßte eine fünfjährige Freiheitsstrafe wegen Zuhälterei, der Täter eine von sieben Jahren und neun Monaten wegen Drogendelikten. Nach Informationen der taz soll der Türke der Anstaltsleitung vor knapp einem Jahr einen Mitgefangenen gemeldet haben, der sich im Besitz einer Pistole befunden habe. Ob die Bluttat im Zusammenhang mit der Spitzeltätigkeit des Mannes verübt wurde, ist noch nicht bekannt.

Die Sprecherin von Justizminister Rupert von Plottnitz, Claudia Weisbart, wies gestern Vorwürfe der FDP zurück, daß die Tat auf die Überbelegung in der JVA zurückzuführen sei. Der mutmaßlich Täter hatte schon zuvor in zwei anderen Haftanstalten Mitgefangene verletzt, einmal mit einer Bastelschere und einmal mit einem Anstaltsmesser. kpk

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