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Chronik der Bundeswehr (I)

29.8. 1950: Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU) fordert in einem Sicherheitsmemorandum, die westeuropäischen Streitkräfte mit deutschen Kontingenten aufzubauen.

11.10. 1950: Rücktritt von Innenminister Gustav Heinemann aus Protest gegen die Remilitarisierung.

29.10. 1950: In der Adenauer unterstellten Dienststelle Blank wird die Einrichtung der Bundeswehr vorbereitet. Im gleichen Jahr entsteht die Ohne-mich-Bewegung. Hunderte von Akademikern schließen sich im Nauheimer Kreis zusammen, um der Wiederbewaffnung entgegenzutreten. Große Teile der evangelischen und katholischen Kirche sind entschiedene Gegner der Remilitarisierung.

9.7. 1951: Die drei Westmächte beenden formell den Kriegszustand mit Deutschland. 19.10. 1954: BRD verpflichtet sich, keine ABC-Waffen herzustellen.

9.5.1955: BRD Nato-Mitglied.

7.7. 1955: Erster Bundesminister der Verteidigung: Theodor Blank (CDU).

21.7. 1956: DasWehrpflichtgesetz gilt für alle Männer zwischen dem 18. und 45. Lebensjahr. Die Dauer des Grundwehrdienstes beträgt zwölf Monate.

16.10. 1956: Adenauer tauscht Blank durch Franz Josef Strauß (CSU) aus.

November 1956: Erster Bestechungsskandal im Verteidigungsministerium im Zusammenhang mit der Beschaffung von Granaten.

12.4. 1957: Göttinger Manifest gegen die atomare Bewaffnung der Bundeswehr.

26.6. 1957: Erster Wehrbeauftragter des Bundestages.

16.1. 1958: 7.300 Wehrpflichtige werden einberufen.

1958: Kampf dem Atomtod – Proteste gegen die geplante atomare Bewaffnung der BRD. Bundesverfassungsgericht verbietet Volksbefragungen über die Atomausrüstung der Bundeswehr.

30.7. 1960: Herbert Wehner vollzieht einen Kurswechsel in der SPD, indem er die Nato als außenpolitischen Bezugsrahmen der BRD akzeptiert.

April 1960: Erster Ostermarsch in Hamburg (1.000 Teilnehmer).

9.1. 1963: Wegen der Spiegel- Affäre tritt Verteidigungsminister Strauß zurück. Nachfolger: Kai-Uwe von Hassel (CDU).

19.8. 1963: Die BRD tritt dem Atomteststoppabkommen bei.

Dezember 1963: Elf Fallschirmjägerausbilder (Schleifer von Nagold) stehen wegen entwürdigender Behandlung von Untergebenen vor Gericht.

1.12. 1966: Gerhard Schröder (CDU) wird Verteidigungsminister der Großen Koalition.

30.5. 1968: Bundestag beschließt Notstandsverfassung – Studentenbewegung und Gewerkschaften protestieren.

5.3. 1969: Gustav Heinemann (SPD) mit Hilfe der FDP zum Bundespräsidenten gewählt – Auftakt der dreizehnjährigen sozialliberalen Ära.

21.10. 1969: Helmut Schmidt mit dem Regierungswechsel (SPD/FDP-Koalition) erster SPD-Verteidigungsminister der Bundesrepublik.

28.11. 1969: BRD unterzeichnet den Atomwaffensperrvertrag (DDR: 1.7. 1968).

1.10. 1970: Mit der Änderung der personellen Spitze eröffnet Schmidt eine grundlegende Reform der Bundeswehr.

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