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Keine Lauge ins Watt

■ Umweltschützer-Protest: Energiekonzern Statoil will Spülwasser in das Watt ablassen

Oldenburg. Umweltschützer haben die geplante Reinigung der neuen Nordsee-Erdgasleitung Europipe II im Bereich des niedersächsischen Wattenmeers gerügt. In einem Protestschreiben der „Konferenz der Natur- und Umweltschutzverbände Ost-Friesland“an das norwegische Umweltministerium heißt es, das Ablassen verunreinigten Spülwassers belaste das geschützte Watt. Das Ministerium fordern sie auf, das Spülmanöver zu verhindern. Eigentümer der Europipe ist der norwegische Energiekonzern Statoil.

Die Bezirksregierung Weser-Ems hatte das Reinigungsverfahren genehmigt. Sie wies die Kritik der Umweltschützer als unbegründet zurück. Das von Statoil angewendete Verfahren sei vergleichsweise umweltschonend. Mögliche Auswirkungen auf die Umwelt seien als „kurzfristig, kleinräumig und schwach“zu bewerten.

Im Oktober 1999 will Statoil die Europipe II in Betrieb nehmen. Davor soll die mehrere hundert Kilometer lange Gasröhre gereinigt und auf Druckfestigkeit geprüft werden. Dabei werden nach den genehmigten Plänen in einem Zeitraum von 14 Tagen rund 900.000 Kubikmeter Wasser und Reinigungslauge in einer Tiefe von 16 Metern nahe der Küste abgelassen. Bei den Reinigungszusätzen handelt es sich nach den Angaben der Behörde um natürliche Stoffe. Sie zerfielen zu Salzen, die ohnehin im Meerwasser vorkommen. Das Spülwasser sei chemisch allerdings eine starke Lauge und enthalte keinen Sauerstoff. Durch Vermischung erreiche das Meerwasser bereits 1.000 Meter von der Ablaßstelle entfernt weitgehend wieder einen normalen Sauerstoffgehalt.

dpa

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