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Affären-Krause steht vor politischem Comeback

■ In Rostock will der Unterhändler der Einheit für die CDU ein Direktmandat erringen

Rostock (dpa) – Ex-Bundesverkehrsminister Günther Krause ist in Rostock überraschend als CDU- Direktkandidat für die Bundestagswahlen nominiert worden. Damit hat der frühere DDR-Unterhändler für die deutsche Einheit die Chance zu einem politischen Comeback. Der 44jährige erreichte im zweiten Wahlgang 67 von 110 gültigen Stimmen. Er tritt nun im September im Wahlkreis Rostock gegen die bisherige SPD- Bundestagsabgeordnete Christine Lucyga und den PDS-Kandidaten Wolfgang Methling an.

Für die PDS zählt Rostock neben vier Berliner Wahlkreisen und dem von Schwerin zu den Direktmandaten, die für den Einzug in den Bundestag errungen werden müssen.

Der gelernte Informatiker Krause war zur Wende noch in der DDR kometenhaft aufgestiegen. In der ersten freien Volkskammer wurde er Vorsitzender der CDU- Fraktion, handelte dann als Ostvertreter zusammen mit seinem westdeutschen Parteifreund Wolfgang Schäuble den Einigungsvertrag aus. 1991 wurde er Bundesverkehrsminister, war aber während seiner gesamten Amtszeit von Skandalvorwürfen begleitet.

Dazu zählte die Affäre um den Bau ostdeutscher Autobahnraststätten. Krause wurde angelastet, sich zu sehr für Westfirmen engagiert zu haben. Die Putzfrauenaffäre im April 1993, bei der Krauses Ehefrau vom Arbeitsamt Zuschüsse für eine Haushaltshilfe kassierte, bewirkte Krauses Rücktritt als Minister. Krause versprach im Fall einer Niederlage, „für die nächsten Jahre von der politischen Bildfläche zu verschwinden“.

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