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Macht gegen Reeder

■ Hamburgs Eurokai und Bremens BLG planen Fusion im Containergeschäft

Die Kooperation zwischen den Häfen von Hamburg und Bremen schreitet voran: Überraschend gaben gestern die Bremer Lagerhaus-Gesellschaft AG&Co (BLG) und das Hamburger Hafenunternehmen Eurokai bekannt, daß sie sich im Containergeschäft spätestens im Januar 2000 „gleichwertig und standortneutral“zu einem Unternehmen zusammenschließen würden.

Für den „gemeinsamen Marktauftritt“bereits ab Januar 1999 würden nun die Vorbereitungen getroffen, an die Börse wollen Eurokai und BLG mit ihrer gemeinsamen Tochter 2003 gehen. Wie viele Arbeitsplätze auf der Strecke bleiben, vermochte gestern niemand zu sagen. Eurokai beschäftigt 1000, die BLG 2600 Menschen.

Hamburgs Bürgermeister Ortwin Runde und Bremens Regierungschef Henning Scherf (beide SPD) begrüßten die Unterneh-menshochzeit gestern ebenso wie die GAL: Einen „richtigen Schritt gegen Subventionswettlauf und Dumpingpreise“sieht Wirtschaftsreferent Detlev Grube darin. Hamburg und Bremen hätten nun „mehr Macht gegen die Reeder“.

Selbst Hamburgs größtes Hafenumschlagsunternehmen und größte Konkurrentin von Eurokai, die stadteigene Hamburger Hafen- und Lagerhaus Aktiengesellschaft (HHLA), fand gestern Anerkennung für die „Stärkung der deutschen Seehäfen“. Für die HHLA aber habe der Zusammenschluß „konkret keine Auswirkungen“. Es gebe weiterhin „einen Wettbewerber in Hamburg, der jetzt bloß anders heißt“.

Weshalb dann die HHLA nicht selbst den Zusammenschluß mit der BLG anstrebte? „Das war politisch nicht gewollt, weil HHLA und BLG im Gegensatz zu Eurokai Staatsunternehmen sind“, so ein Hafen-Experte zur taz. Weder Bremen noch Hamburg hätten die Kontrolle über ein mögliches Gemeinschafts-Unternehmen dem jeweiligen Konkurrenzhafen überlassen wollen. Heike Haarhoff

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