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Erste Fusion russischer Mineralölgesellschaften

London (dpa) – Zwei der größten russischen Mineralölgesellschaften, Jukos und Sibneft, haben fusioniert und damit das weltweit drittgrößte Erdölunternehmen geschaffen. Jukos und Sibneft unterzeichneten am Montag in Moskau ein Protokoll über die Zusammenlegung ihrer Produktion und des Managements. Die fusionierte Mineralölgesellschaft heißt Juksi. Direktor ist der bisherige Jukos-Chef Michail Chodorkowski, einer der einflußreichsten russischen Unternehmer.

Es ist die erste bedeutende Fusion führender russischer Unternehmen. Die beiden Firmen haben nach Angaben des russischen Energieministeriums 1997 rund 65 Millionen Tonnen Öl gefördert. Das sind rund 22 Prozent der russischen Rohölförderung – mehr, als der bisher größte Marktteilnehmer in Rußland, Lukoil, zutage bringt. Die Fusion könnte nach Meinung von Beobachtern den Weg für eine strategische Partnerschaft mit einer westlichen Firma ebnen. Als mögliche Partner nannte die Financial Times die französische Elf Aquitaine und US-Unternehmen.

Weltweit wird Juksi die Gesellschaft mit den größten bestätigten Erdölreserven und der drittgrößten Erdölförderung. Die Reserven von Juksi werden auf 2,8 Milliarden Tonnen geschätzt. Die fusionierte Gesellschaft beschäftigt rund 200.000 Menschen. 60 Prozent der Juksi-Anteile halten die Jukos-Aktionäre, 40 Prozent die Sibneft-Aktionäre. Beide Firmen halten Kontroll-Aktienpakete an weiteren russischen Erdölgesellschaften. Juksi will sich außerdem bei der bevorstehenden Privatisierung der renommierten russischen Erdölgesellschaft Rosneft bewerben, sagte der künftige Unternehmenschef Chodorkowski. Damit wäre die Firma eine Konkurrentin von Lukoil, die sich zusammen mit Shell bewerben will.

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