: Ein Generationenhaus
■ Dem Pflegeheim in der Neustadt sollte am Dienstag ein Besuch abgestattet werden
Das Alten- und Pflegeheim im Neustädter Kirchweg war schon immer etwas Besonderes. Viele fröhliche Menschen erinnern sich oft und gerne an die Wasserwerker von den Bremer Entsorgungsbetrieben (BEB), die Anfang der Neunziger im Heim am Kirchweg plötzlich anfingen die Wasseruhren abzuschrauben: „Müssen kaputt sein“, sollen die Freunde des Bremer Wasserhahns verwirrt gemurmelt haben: „Ihr Verbrauch ist plötzlich rapide gesunken!“.
Womit sie hundertprozentig recht hatten. Das Altenheim-Personal hatte die Klospülung mit der Wasserspartaste versehen und war damit einsamer ökologischer Vorreiter im Pflegesektor.
Aber nicht nur wegen dieser ollen Kamellen sind die 106 Agenda-21-Mitstreiter, die in dem frohgemuten Haus der Inneren Mission wohnen, immer Teil einer schönen Geschichte. Am kommenden Dienstag, beispielsweise, zur (grausamen) 10. Morgenstunde weiht die Wohnstätte ihren Neubau ein. Das ist ein Anlaß zum Gottesdienst und zum Tag der Offenen Tür.
Eigentlich wäre das gar nicht nötig. Ein offenes Haus wollte man hier am Kirchturm nämlich schon immer sein. Die neue Cafeteria im neuen Bau spricht dafür. Da werden in Zukunft auch die Laubenpieper aus der Umgebung auf der Suche nach Wärme und einem Kaffee freundlich aufgenommen. Und jeder andere, der mal kurz ein Schwätzchen mit alterserfahrenen Geistern halten möchte, darf auch kommen. Einen funktionierenden Kindergarten gibt es schon seit drei Jahren. Aber das ist wieder eine andere Geschichte. Im Neubau ist jetzt außerdem eine Krebs-Endpflegestation im Aufbau. Auch für jüngere Menschen. Sagen wir: Das Alten- und Pflegeheim in der Neu (sic!)stadt ist vielleicht einfach ein Generationenszentrum. Aber spätestens jetzt würde das Heimleiter-Ehepaar Grauenhorst laut „Nein!“rufen. Die sind nämlich ziemlich bescheiden. ritz
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