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Das Jura-Studium ist reformbedürftig

■ Hochkarätige Runde diskutiert über „Law School“der Zeit-Stiftung

„Eine interessante Idee, wenn auch noch nicht sehr weit fortgeschritten.“Jura-Professor Reinhard Bork zeigte sich gestern angetan vom „Brainstorming“über die Gründung einer privaten „Law School“(Jura-Hochschule), zu der die Zeit-Stiftung am Montag in die Handelskammer geladen hatte. Auch der Handelskammer-Rechtsexperte Hanspeter Vogel lobte das „ergiebige Gespräch“in „hochkarätiger Runde“und betonte: „Wir stehen dahinter.“

Die Zeit-Stiftung hatte kein fertiges Konzept mitgebracht, ließ allerdings in groben Zügen die Umrisse einer kleinen Elite-Hochschule durchschimmern: Elf Professoren mit je zwei wissenschaftlichen Hilfskräften und einer halben Sekretärinnenstelle sollen insgesamt maximal 400 StudentInnen im Trimestergalopp in kleinen Gruppen qualifizieren. An Hamburgs Universität haben 32 Professoren dagegen mit 4.000 StudentInnen zu tun.

Ex-Bürgermeister Henning Voscherau nutzte die Gelegenheit zur Schelte auf die Massenausbildung von Juristen, an der Wissenschaftssenator Ingo von Münch (FDP) die Schuld trage. Die „universitäre Massentierhaltung“, wie sich ein Teilnehmer ausdrückte, war denn auch das einvernehmliche Feindbild.

Während einige Professoren der Zeit-Stiftung nahelegten, nicht gleich eine ganze Hochschule, sondern doch lieber nur einen Studiengang für Fortgeschrittene zu spendieren, freute sich die Mehrzahl der Geladenen auf mehr „Wettbewerb“und „Konkurrenz“. Michael Groening, Geschäftsführer der Stiftung, spürte denn auch „eine Menge Ermutigung“und nahm vor allem eine Erkenntnis mit: „Das Studium der Rechtswissenschaft ist reformbedürftig.“Die Gespräche in handverlesenem Kreis werden fortgesetzt. Bereits am 30. April soll sich das Kuratorium der Zeit-Stiftung mit der Gründung der privaten „Law School Gerd Bucerius“befassen. Florian Marten

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