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Bitte nicht allzu oft stören

■ Immer neue Pannen mit der „S-Klasse“der Hamburger S-Bahn

Nach sechs Monaten Anlaufzeit kann noch nicht alles funktionieren. Vor allem nagelneue und hochmoderne S-Bahnen nicht. Zwar gebe es inzwischen deutlich weniger Probleme mit der seit August eingesetzten „neuen S-Klasse“, versichert Katrin Fech, Pressesprecherin der S-Bahn Hamburg GmbH. Seit Weihnachten habe es nur drei größere Ausfälle gegeben. „Doch uns ist jede Störung zuviel“, versichert Fech.

Am Montag morgen war einer der Wunderzüge mitten im Berufsverkehr auf dem Bahnhof Jungfernstieg liegengeblieben und hatte ihn für mehr als 20 Minuten blockiert. Eine Sicherung, so die Diagnose, war herausgesprungen und hatte die Bahn antriebslos gemacht.

Eigentlich sollen 103 Züge des Typs 474 bis zum Ende des Jahres 2001 geliefert werden. In diesen Neubau sowie die Modernisierung von 63 alten Zügen investiert das Unternehmen etwa 800 Millionen Mark. Von den 17 bisher vom Herstellerkonsortium Linke-Hofmann-Busch/ADtranz (Salzgitter/Mannheim) gelieferten Zügen sind zur Zeit aber nur zehn regelmäßig im Einsatz, weil diverse Züge aus unterschiedlichen Ursachen immer wieder in Bahnhöfen oder auf offener Strecke liegenblieben.

Dabei war die offizielle Inbetriebnahme der neuen Züge bereits von Mai auf August 1997 verschoben worden, um das Fahrwerk zu überarbeiten. Die ersten gelieferten Züge hatten nämlich bei hohen Geschwindigkeiten heftig vibriert.

Der jüngste Vorfall in der seit Monaten andauernden Pannenserie ist der S-Bahn hochnotpeinlich, er setzt sie auch unter Handlungszwang. Denn morgen läuft der dem Hersteller zum Zwecke der Nachbesserung verordnete Lieferstopp für die neuen Züge aus. Der werde, vermutet ein leitender Mitarbeiter der S-Bahn, „jetzt wohl unbefristet verlängert“. smv

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