Unis nicht abgeschlagen

■ Hochschulen sind gutes Mittelmaß

Die Forschungsleistungen der Berliner Hochschulen rangieren im bundesweiten Vergleich „nicht abgeschlagen“ auf den hinteren Plätzen. Das stellte der Wissenschaftsrat gestern klar, nachdem sein „Ranking“ der Sonderforschungsbereiche zunächst den gegenteiligen Eindruck erweckt hatte. Die Kölner Hochschulexperten hatten die Zahl solcher Bereiche an den einzelnen Unis erstmals ins Verhältnis zur Gesamtzahl der Professoren gesetzt. Sonderforschungsbereiche werden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) nur nach strenger Begutachtung finanziert und gelten daher als Maßstab für besondere Forschungsleistungen.

Mit genau einem Sonderforschungsbereich auf 100 Professorenstellen lagen Freie und Technische Universität im guten Mittelfeld. Die Humboldt-Universität (HU) kam hingegen nur auf 0,4 solcher Projekte. Wegen der langen Vorlaufzeiten seien ostdeutsche Hochschulen aber generell unterrepräsentiert, relativiert Michael Maurer vom Wissenschaftsrat den niedrigen Wert. Zugleich stellte Maurer klar, daß die Zahl der Sonderforschungsbereiche nur ein „ganz grobes Maß“ für die Forschungsleistungen einer Hochschule darstelle, für ein umfassendes Urteil „reicht das alleine nicht“. Das gelte vor allem für die Geistes- und Sozialwissenschaften, die bundesweit nur 27 von 256 Sonderforschungsbereichen stellten.

Auch Wissenschaftssenator Peter Radunski (CDU) verteidigte die Berliner Forscher. Er verwies auf das „sehr positive Urteil“, das eine andere Arbeitsgruppe des Wissenschaftsrats vergangenes Jahr über die Berliner Naturwissenschaften gefällt hatte. rab