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Silberstreif für Clinton

■ Umfrage ergibt Rekordzustimmung: Seine Amtsführung stellt Sexskandal in den Schatten

Washington (AFP) – Ungeachtet des Sexskandals findet die Amtsführung von US-Präsident Bill Clinton in der Bevölkerung derzeit eine Rekordzustimmung. 73 Prozent der Befragten billigten seine Arbeit, selbst 52 Prozent der Republikaner waren mit ihm zufrieden, wie eine Donnerstag abend veröffentlichte Umfrage vorherige Trends bestätigte. Die Erholung der Zustimmungsrate steht im Zusammenhang mit Clintons Rede zur Lage der Nation. Seine Berater fanden ihre Strategie bestätigt, Clinton für die Dauer der Ermittlungen nicht mehr öffentlich zu seiner angeblichen Affäre mit Monica Lewinsky Stellung nehmen zu lassen.

Die Richterin im Paula-Jones- Prozeß verschaffte Clinton etwas Luft, indem sie beschied, daß der Fall Lewinsky für das Jones-Verfahren nicht relevant sei. Damit haben sowohl die Jones-Anwälte als auch Clintons Anwälte keinen Zugriff mehr auf Lewinsky oder sie betreffendes Beweismaterial.

Die Richterin im Jones-Verfahren wies die Streitparteien an, keine eigenen Ermittlungen mehr im Fall Lewinsky anzustellen. Dies würde den für Mai geplanten Jones-Prozeß unnötig hinauszögern. Sie zerschlug damit allerdings die Hoffnung der Clinton-Anwälte, bei einer Einvernahme Lewinskys mehr über deren Version der angeblichen Affäre erfahren zu können. Die ehemalige Staatsbedienstete Paula Jones hat Clinton wegen sexueller Belästigung verklagt, die er als Gouverneur von Arkansas verübt haben soll.

Sonderermittler Kenneth Starr stieß bei den Verhandlungen mit seiner möglichen Kronzeugin Lewinsky dagegen auf Schwierigkeiten. Die Verhandlungen zwischen Starr und Lewinsky-Anwalt Ginsburg über den Deal „Aussage gegen Straffreiheit“ kommen laut New York Times nicht voran.

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