Kommentar: Aus Fehlern lernen
■ Ausschuß wurde zu früh abgeschafft
Patienten müssen warten, kein Geld für teure Apparate: So könnten die Schlagzeilen lauten. Und man könnte sagen: Na und? Geldintensive Apparatemedizin muß längst nicht das Nonplusultra sein. Und es ist vielleicht auch nachvollziehbar, wenn sich Kliniken weigern, teure und teuerste Geräte für ausgefallene Therapien zu kaufen und auf Spezialkliniken verweisen. An Krebs aber sterben in Bremen jährlich rund 2.000 Menschen, etliche benötigen dringend Bestrahlungen. Und die radio-onkologische Behandlung gehört zu den anerkanntesten Krebstherapien – vor allem in Kombination mit anderen Methoden. Neu ist weder diese Erkenntnis, noch sind es die Zahlen. Die Anforderungen hätten also eigentlich klar sein müssen.
Aber wie kann es passieren, daß der nun ausgebrochene Notstand an entsprechenden Geräten zur Linearbeschleunigung alle so überrascht? Wieso ist er niemandem früher aufgefallen? Und warum wurden die Apparate in Bremen und Bremerhaven nicht einfach beim gleichen Hersteller gekauft, so daß die Patienten beide Typen hätten nutzen können? Weil kein gemeinsames Gremium existiert, in dem solche Anschaffungen abgesprochen werden. Aber es gab mal was: den Großgeräte-Ausschuß, den alle Fraktionen dann gemeinsam abgeschafft haben. Aus Fehlern kann man lernen: Bis es eine andere Lösung gibt, sollte der Ausschuß schleunigst wieder eingeführt werden. Beate Willms
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