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Kieler Institut soll Krankenhausgutachten fertigen

■ Grundlage für Kostensenkung im stationären Bereich. Schließungen ganzer Kliniken möglich

Das Kieler Institut für Gesundheits-System-Forschung (IGSF) soll das geplante Gutachten über die Krankenhauslandschaft erstellen. Das bestätigte gestern die Sprecherin der AOK, Gabriele Rähse. Bis zur Jahresmitte soll die Kieler Einrichtung eine Expertise über Leistung und Auslastung aller Kliniken und einzelner Abteilungen erstellen.

Nach den Vorstellungen der Krankenkassen soll die Analyse eine umfassende Reform im Gesundheitswesen bringen und die Kosten im stationären Bereich senken. Konsequenzen könnten Schließungen von Abteilungen, Standorten oder ganzen Kliniken sein. „Es geht darum, Hinweise über die Zukunft der Krankenhausangebote zu ermitteln“, sagte Rähse. Derzeit führe die AOK bereits Strukturgespräche mit jedem einzelnen Krankenhaus, um die augenblickliche Situation besser einschätzen zu können. Das Gutachten ist nach Auskunft von Gabriele Rähse von der Senatskanzlei und den Kassen in Auftrag gegeben worden. „Die Gesundheitsverwaltung hat uns Unterstützung zugesagt.“ Doch die Sprecherin der Senatsverwaltung für Gesundheit kritisierte gestern den Auftrag: „Wir wollen damit nichts zu tun haben“, sagte sie. Begründung: Bei der Überprüfung der kommunalen Häuser werde ja auch die eigene Verwaltung unter die Lupe genommen.

Das IGSF wurde 1975 als Stiftung vom damaligen Kieler Staatssekretär im Sozialministerium, Fritz Beske, gegründet. Beske gilt als Fachmann für das Gesundheitswesen und ist seit 1984 alleiniger Stifter der Einrichtung. Zu den Forschungsschwerpunkten gehören die Krankenhausplanung für Regionen und Zielplanungen für einzelne Krankenhäuser. nau

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