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Paris für 35-h-Woche

■ Parlament billigt kürzere Arbeitszeit

Paris (AP) – Das Gesetz zur Einführung der 35-Stunden-Woche in Frankreich hat gestern die erste parlamentarische Hürde genommen. Die Nationalversammlung billigte die Vorlage mit 316 zu 254 Stimmen. Sie sieht die Einführung kürzerer Arbeitszeiten zum Jahr 2000 für Betriebe mit mehr als 20 Beschäftigten vor, kleinere Unternehmen haben bis 2002 Zeit. Mit finanziellen Anreizen sollen Arbeitgeber dazu gebracht werden, schon vorher die 35-Stunden- Woche einzuführen. Die Linksregierung in Paris erhofft sich dadurch die Schaffung zusätzlicher Arbeitsplätze.

Für die Vorlage von Arbeitsministerin Martine Aubry stimmten die Regierungsparteien: Sozialisten, Radikale, Grüne, Kommunisten und die Bürgerbewegung von Innenminister Jean-Pierre Chevenement. Dagegen sprachen sich die Gaullisten und die Bürgerlich-Liberalen aus. Auch die Arbeitgeber haben sich gegen die Regelung ausgesprochen.

Einzelheiten wie voller Lohnausgleich und Überstunden sollen in einem zweiten Gesetz Ende 1999 geregelt werden. Die Regierung hat erklärt, sie wolle es weitgehend den Sozialpartnern überlassen, die Regelung konkret umzusetzen. Dabei zeichnen sich schon jetzt Konflikte ab, beispielsweise was den gesetzlichen Mindestlohn betrifft oder die Einführung von „Arbeitszeitkonten“.

Das Gesetz wird jetzt an den Senat weitergeleitet, wo die Opposition die Mehrheit hat. Die Senatoren werden es voraussichtlich an die Nationalversammlung zurückverweisen. Diese hat dann in zweiter Instanz das letzte Wort.

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