: Proteste an der FU gegen Kanther-Vortrag
Ein Besuch von Bundesinnenminister Manfred Kanther (CDU) an der Freien Universität wurde gestern von Protesten begleitet. Auf Einladung des Rings Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) hielt Kanther einen Vortrag zum Thema „Innere Sicherheit“. „Kanther wir wollen Dich nicht an unserer UNI!“ stand auf dem Plakat über dem Eingang zum „Ristorante Galileo“. „Leider konnten wir keinen Raum im Henry-Ford-Bau bekommen. Die Uni hat gemauert, die Veranstaltung war politisch nicht gewollt“, klagte RCDS-Sprecher Marc Wesser. So mieteten die Studenten die privat betriebene Pizzeria, die sich im Uni-Gebäude am Kiebitzweg befindet. Bereits zwei Stunden vor der Veranstaltung räumte die Polizei die Cafeteria und die Durchgangshalle. Etwa drei Hundertschaften Polizei sicherten das Gelände. Kanther referierte vor zirka 150 Zuhörern über die Aktion Sicherheitsnetz. Er wetterte gegen den „Werteverfall der Gesellschaft“, der vor allem auf die linke Bildungspolitik zurückzuführen sei. Weiter ging es gegen „brutales Roller-Skating und Graffiti- Schweinereien in den Innenstädten“. In 200 Meter Entfernung demonstrierten zeitgleich etwa 200 StudentInnen gegen die Veranstaltung. „Wir wenden uns gegen die rigide Sicherheits- und Ausländerpolitik Kanthers. Er versucht jetzt auch an den Universitäten Fuß zu fassen“, kommentierte Karun Dutta, Sprecher der AusländerInnenliste der FU. Der Asta unterstütze den studentenpolitischen Teil der Demo. taz
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