: Lokalkolororatur
Wer noch glaubt, ältere Damen befaßten sich mit Erotik nur noch unter kulinarischen Aspekten, der irrt. Das beweist heute um 21 Uhr Maria Manté – Jahrgang 1910 – in der Künstlerpension Sarah Petersen in der Langen Reihe 50 (Reservierung unter 249826). „Ich bin noch viel schlechter als mein Ruf, bei mir schlägt keine Seite mehr an, und die Suche nach einem Mann bin ich satt, bis hierhin satt...“, dichtete die Manté erst im Frühling selbstbewußt. Die Chansonette mit der rauchigen Stimme und dem reichen Repertoire an schwarzhumorigen Liedern hat's eben noch lange nicht satt, ihr Publikum einzuführen in die Welt bittersüßer Schlager und heute sogar in die Zonen des „erotischen Chansons“. Dazu wird sie sich in Schale werfen: Bedeckt mit schwarzem Hut und verpackt in eine frivole Spitzenkorsage singt sie eigene Chansons und manches bekannte Marlene-Dietrich-Stückchen, begleitet von Heinz Ullrich am Klavier. Aber Vorsicht! Die Manté hat zwar an alten Knackern nicht mehr viel, aber dafür an jungem Gemüse noch um so mehr Interesse. jkn
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