Neun Redner für Nippon

Mit Werder auf die Insel: Japanischer Redewettbewerb  ■ Von Miguel Hoeltje

An einem Freitag den 13. einen Wettbewerb stattfinden zu lassen, wäre für viele wahrscheinlich keine besonders gelungene Idee. Das Japanische Generalkonsulat ficht dies nicht an, denn „in Japan gilt dieses Datum nicht als Unglücksbringer“, weiß Anka Cornelius aus der Kulturabteilung der Landesvertretung am Rathausmarkt. Und so wurde hier gestern der „10. Japanische Redewettbewerb“abgehalten.

In drei Schwierigkeitsstufen teilten sich die Bewerber auf, je einer aus jeder Gruppe wird als Sieger zum Finale nach Köln reisen, wo den Gewinnern neben Sachpreisen eine Reise auf die Insel in Fernost spendiert wird.

Frederike – höchster Schwierigkeitsgrad – plaudert eloquent und für Nicht-Eingeweihte unverständlich über ihre Begegnungen mit dem Land des Lächelns. Die BWL- und Japanologie-Studentin ist extra aus Bremen angereist und war als Austauschschülerin ein Jahr in Japan. „Damals dachte ich, ich würde dort gut mit Englisch durchkommen“, erzählt die 21jährige. Dem war allerdings nicht so, „also mußte ich zwangsläufig die Sprache lernen, und mittlerweile ist Japan mein absolutes Lieblingsland“.

Gegen fünf Konkurrenten muß sich Frederike durchsetzen, magere neun sind insgesamt angetreten. Daß Japanisch vielen Deutschen besonders schwer fällt, kann Roland Schneider, Jury-Mitglied und Japanologe an der Hamburger Uni, nur bestätigen: „Für die meisten Europäer ist Japanisch natürlich eine sehr fremdartige Sprache. Besonders die japanischen Schriftzeichen werden häufig als ein absolutes Chaos empfunden.“Ist diese Hürde erst einmal genommen, tröstet Schneider, „stellen viele fest, daß die Grammatik im Grunde einfacher ist als die deutsche“. Und: „In Japan gilt Deutsch auch als eine sehr schwer zu erlernende Sprache“.

Die Themen für die vier- bis sechsminütigen Redebeiträge können die Teilnehmer frei wählen, nur der deutliche Japan-Bezug ist Pflicht. So referiert Björn, der seit eineinhalb Jahren angewandte Wirtschaftssprachen studiert und in der Anfängergruppe antritt, über die Japanische Fußball-Liga: „Fußball wird in Japan immer populärer. Einer der aktivsten Funktionäre in Japan ist Okudera, der auch lange Jahre bei meinem Lieblingsclub Werder Bremen spielte.“