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Architekten-Palaver

■ Entscheidung über Hochschule naht

Großer Auftrieb gestern in der Wissenschaftsbehörde: 24 Menschen aus Kunsthochschule (HfbK), Fachhochschule (FH), Technischer Universität (TU) sowie den einschlägigen Verbänden waren zur „Anhörung zur Architektenausbildung in Hamburg“erschienen. Gleich zu Beginn gab Wissenschaftssenatorin Krista Sager (GAL) ihre erste Entscheidung bekannt: Innerhalb „der nächsten 14 Tage“will sie „eine Richtungsentscheidung“bekanntgeben. Anschließend soll eine Arbeitsgruppe unter Beteiligung der Hochschulen die Vorgaben der Senatorin konkretisieren dürfen.

Auch gestern trat die übergroße Mehrheit der LobbyistInnen für ein breit und interdisziplinär angelegtes Architekturstudium auf „universitärem Niveau“ein. Dies müßte eigentlich eine grundlegende Umstrukturierung der bisher auf drei Hochschulen verteilten Ausbildung zur Folge haben, voraussichtlich in Form der Verlagerung von Geld und Stellen an die TU für den Aufbau eines neuen Fachbereichs.

Die heftige Lobbyarbeit von FH und HfbK im Vorfeld hat, so zeigte sich gestern deutlich, mittlerweile Früchte getragen: So räumte die Hamburger Architektenkammer ihre ursprüngliche Position der Zusammenfassung „aller Ressourcen in einer Hochschule“und will nun auch die Architektur an der HfbK erhalten wissen. Ähnlich widersprüchlich auch die Position der Fachhochschule: Während die Mehrheit der FH-Profs mittlerweile vom Wechsel an eine neue Architektur-Uni träumt, verteidigte FH-Chef Rolf Dalheimer standhaft seine Hochschule und betonte kämpferisch: „Unser Konzept einer ko-operativen Lösung ohne Hochschulintegration ist an den Interessen der Studierenden und nicht an denen der Old Boys und Verbände ausgerichtet.“Krista Sager dagegen hielt sich bedeckt. Noch.

Florian Marten

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