Falsch wiedergegeben

■ Die ÖTV dementiert ihre angebliche Forderung nach starker Arbeitszeitverkürzung

Berlin (taz) – Einen Augenblick schien es, als würde Herbert Mai ganz außergewöhnliche kämpferischerische Töne spucken. Die Bild publizierte eine Äußerung von ihm, daß die 30-Stunden-Woche das Mittel der Wahl im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit sei. Doch so habe der Chef der Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr (ÖTV) es nicht gemeint, hieß es gestern aus seinem Büro. Der Journalist habe die Frage hypothetisch gestellt, und Mai habe es nicht ausschließen wollen, daß eine solche rigorose Arbeitszeitverkürzung in „ferner Zukunft“ einmal „angegangen werden kann“.

Wichtig sei der ÖTV, daß die Kollegen in Ostdeutschland bald eine 38,5-Stunden-Woche erhielten, sagte der Sprecher. Derzeit laufen Tarifverhandlungen. Am 3. März ist wieder Termin. Die ÖTV besteht auf einem Lohnzuwachs von 4,5 Prozent, ein Teil des Volumens soll mit beschäftigungssichernden Maßnahmen verrechnet werden. roga