Autobahn-Ring frei

■ Gutachten schlägt Weiterbau der Ostseeautobahn A20, einen Elbtunnel bei Wedel und die Anbindung an die A 26 vor

Ein Gutachten im Auftrag des Kieler Verkehrsministeriums empfiehlt den Weiterbau der Ostseeautobahn A 20 bis Niedersachsen inklusive Untertunnelung der Elbe. Die Piste soll zusammen mit der umstrittenen A 26 (Stade-Hamburg) und der A 7 eine westliche Umfahrung von Hamburg ermöglichen. Die Gutachter sprechen sich gegen eine zusätzliche Schienenstrecke über die Elbe aus.

Verkehrsminister Peer Steinbrück (SPD) betonte gestern, daß mit der Untersuchung „noch keine Entscheidung über den Verlauf der Westumfahrung Hamburgs“gefallen sei. Die Landesregierung werde die Ergebnisse des Gutachtens „gemeinsam mit den politischen Vertretern der Region und den Verbänden erörtern“.

Die Autoren schlagen einen reinen Straßentunnel etwa in der Höhe von Wedel vor (zwischen Hetlingen am Nord- und Grünendeich am Südufer). Das Bauwerk koste 461 Millionen Mark und verursache „schwerwiegende Eingriffe im Bereich der Umwelt“. Dennoch sei das Projekt wirtschaftlich sinnvoll und „aus Umweltsicht machbar“.

Das Verkehrsministerium veranschlagt die Kosten für die gesamte Trasse auf bis zu 2,8 Milliarden Mark. Sie sollen privat aufgebracht und über Mautgebühren wieder eingetrieben werden. Die vorgeschlagene Trasse führt durch Gebiete, von denen noch nicht klar ist, ob sie nach EU-Recht als Naturschutzareale ausgewiesen werden müssen.

Eine Schienenstrecke, um den überlasteten Bahnknoten Hamburg zu entzerren, lehnen die Gutachter ab. Ohne „massive öffentliche Zuschüsse“sei ein Investor kaum zu finden. Zudem sei das Verlagerungspotential von der Straße auf die Schiene zu gering.

Sollte die A 20 wie vorgeschlagen an die A 26 angebunden werden, würden die Anwohner der Autobahn durchs Alte Land noch weit stärker belastet als bisher angenommen. fis