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Der Schrei der Seide

■ F/CH/B 1996, Regie: Yvon Marciano; mit Ma rie Trintignant, Sergio Castellitto u.a.; 110 Min.

Paris 1914: Marie Benjamin betritt ein großes Warenhaus. Als sie in die Stoffabteilung kommt, wirkt die junge Frau sehr erregt. Sie greift nach den aufgerollten Seidenstoffen und zieht aus ihrem Muff eine Rasierklinge hervor. Sekunden später liegt Marie ausgestreckt am Boden, krampfhaft preßt sie ein Stück Seide an ihre Brust, auf ihrem Gesicht ekstatische Glückseligkeit.

Gabriel de Villemer, der als Psychiater im Gefängnisspital arbeitet, untersucht Marie, die von der Polizei eingeliefert wird. Wie Gabriel den Akten entnimmt, ist es nicht das erste Mal, daß die junge Schneiderin beim Seidendiebstahl ertappt und verhaftet wurde. In mehreren Sitzungen versucht der Psychiater, die zunächst verschlossene Analphabetin zum Reden zu bewegen. Mehr und mehr wird der Doktor von der erotischen Aura seiner Patientin in den Bann gezogen. Und auch die Schneiderin erliegt dem Charisma des Wissenschaftlers.

Sinnlichkeit, Fetisch, Liebe – Erinnerungen an Patrick Süsskinds „Parfum“. Yvon Marciano erzählt ihre fesselnde Geschichte mit viel Freude am Detail und mit prachtvollen Bildern.

Hackesche Höfe, Moviemento (in beiden OmU)

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