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Exotische Tramper unter Wasser

Ferntourismus unter Wasser: Aus aller Welt gelangen mit Schiffen neue, exotische Tiere und Pflanzen in die Nordsee. Über die ökologischen Folgen des globalen Austauschs von Meeresorganismen diskutierten vier Tage lang internationale Experten auf einer Fachtagung auf Sylt.

Viele der ozeanischen „Tramper“werden hier heimisch. „Die Nordsee ist ein aufnahmefreundliches Einwanderungsmeer“, erklärte Prof. Karsten Reise von der Wattenmeerstation Sylt der Biologischen Anstalt Helgoland. Aus China kämen Wollhandkrabben, aus Japan Austern. Seepocken aus Australien gediehen genauso gut wie Borstenwürmer aus Amerika. Meist seien es „blinde Passagiere“, die in den Ballasttanks der Schiffe die Ozeane überquert hätten.

Ob ein Organismus in seiner neuen Umgebung überlebt, hänge von seinen Eigenschaften und dem ökologischen Zustand der Küste ab, an der er landet. Darin liege für die Wissenschaftler der Grund, daß dieselben Exoten in verschiedenen Regionen im einen Fall folgenlos strandeten, sich im anderen Fall aber in Massen vermehrten.

Gelinge es ihnen, Fuß zu fassen, könne es passieren, daß sie einheimische Arten verdrängen. Oft fänden sie aber ihre eigene Nische und ergänzten die vorgefundene Vielfalt. lno

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