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39 Straßenbäume sind keine Allee

■ Der Kahlschlag an Brandenburgs Straßen geht weiter. Schuld ist eine Definition des Umweltministeriums, wie eine Allee aussieht

Berlin (taz) – Die berühmten Alleen in Brandenburg werden weiter gefällt. Weil sich dort die Auto fahrende Jugend häufig zu Tode rast, gab es einen Runderlaß der beiden brandenburgischen Ministerien für Umwelt und Verkehr, Bäume an Unfallstellen umzulegen. Der Erlaß zur künftigen verkehrssicheren Gestaltung von Alleestraßen wurde nach Protesten zurückgezogen – nicht jedoch die neue Alleendefinition. Das geht aus einem Schreiben des Umweltministeriums an die Unteren Naturschutzbehörden hervor, das am Freitag dem Naturschutzbund (NABU) bekannt wurde.

Als Alleen gelten nach der neuen Verordnung nur „Baumreihen beidseitig der Fahrbahn an Straßen und Wegen, die aus mindestens zwanzig aufeinanderfolgenden, relativ gleichaltrigen und gleichartigen Bäumen bestehen“. Allein in den letzten Tagen wurden aufgrund dieser Neuregelung mindestens hundert Straßenbäume umgesägt. Rund 500 Bäume gelten im Altkreis Beeskow nach wie vor als sogenannnte Gefahrenbäume, obwohl die „Gefahrenbaumregelung“ als Motiv offiziell vom Tisch ist.

Wolfgang Mädlow, Vorsitzender des NABU-Landesverbandes, sieht sich in seiner ärgsten Befürchtung bestätigt, daß die „idealtypische Alleendefinition“ als Freibrief für einen massiven Eingriff in den Bestand von Straßenbäumen ausgelegt wird. Diese Gefahr sieht man auch im Umweltministerium. Man wisse davon aber bisher nur von den Naturschutzverbänden, wie Ministeriumssprecher Florian Engels einräumt. Ansgar Owald

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