: Grüne: Säuglinge durch Trinkwasser gefährdet
■ Gesundheitsverwaltung kläre nicht über Gefahren durch Kupferrohre in Neubausiedlungen auf
„Die Senatsverwaltung für Gesundheit spielt die Gesundheitsgefahr durch Kupfer im Trinkwasser herunter“, sagt die grüne Abgeordnete Claudia Hämmerling. Sie kritisiert, daß in den großen Neubausiedlungen am Stadtrand wie Karow-Nord, Buchholz-West und Rudow aus Kostengründen in großem Stil Kupferrohre für die Trinkwasserleitungen verwendet wurden.
Obwohl die Kupferwerte im Trinkwasser in den ersten Jahren deutlich oberhalb der Richtwerte lägen, die für die Zubereitung von Säuglingsnahrung empfohlen würden, kläre die Gesundheitsverwaltung über diese Gefahren nicht auf. Hämmerling forderte, künftig in Neubauten keine Kupferrohre mehr zu verlegen. Es gebe gesundheitlich unbedenkliche Alternativen, die allerdings teurer seien.
Das Landesamt für Gesundheitsschutz und technische Sicherheit wies die Kritik zurück. Nach einer Untersuchung vom September 1997 habe ein Großteil der untersuchten Gebäude den Richtwert von 2 Milligramm Kupfer pro Liter wesentlich unterschritten, sagte Egon Kohring vom Landesamt. Lediglich in zwei Gebäuden sei ein leicht erhöhter Kupferwert von 2,2 und 2,6 Milligramm festgestellt worden. In solchen Fällen sei es ratsam, das Wasser vor Gebrauch kurz laufen zu lassen, so Kohring. ADN/taz
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen