: „Liebe taz...“Fächer und Wohnortnähe zählen –betr.: „Die Wahl der Schule ist frei, aber...“, taz-Bremen vom 5.2.98
Die freie Schulwahl ist eigentlich ein Unding: Wohnortnahe Beschulung ist die einzige Möglichkeit, Schule in den Lebensraum der SchülerInnen hineinwirken zu lassen und nur sie verhindert die soziale Einmischung der Schulen. Wenn sich die freie Wahl der Schulen schon nicht verhindern läßt, muß wenigstens dafür gesorgt sein, daß BewerberInnen aus der eigenen Region zuerst bedient werden.
Wohnortnähe und Fächerwahl sollten die Kriterien sein, nach denen die Bildungsbehörde die SchülerInnen den Schulen zuweist. Das Ergebnis der Schulwahl durch die Schülerinnen zeigt nämlich eins: SchülerInnen wählen im besten Fall auf Grundlage von Kurzhospitationen von wenigen Stunden, meist beruht die Schulentscheidung dann aber doch auf dem Image der Schule.
So bestimmen Gerüchte über den Fortbestand von Oberstufen. Da ist mir eine auf vernünftige Kriterien beruhende Entscheidung der Behörde lieber.
Nils Stegemann
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