: EU streitet über BSE
■ Weder neue Maßnahmen noch Lockerung des Exportverbots für britisches Fleisch
Brüssel (dpa) – Die Staaten der Europäischen Union sind über neue Schutzmaßnahmen gegen die Rinderseuche BSE zerstritten. Im Ständigen Veterinärausschuß der EU gab es am Mittwoch in Brüssel keine ausreichende Mehrheit für einen Vorschlag der EU-Kommission. Der sieht vor, die Verarbeitung bestimmter Körperteile unter anderem von Rindern ab Juli zu verbieten. Einige EU-Staaten wie Deutschland bezweifeln den Nutzen der Maßnahmen. Agrarkommissar Franz Fischler und die für Verbraucherschutz zuständige Kommissarin Emma Bonino bedauerten in einer Erklärung die Entscheidung der Veterinäre aus den 15 EU-Staaten.
Wissenschaftler sehen ein Risiko, daß bestimmte Gewebe wie das Rückenmark von Rindern besonders mit dem BSE-Erreger verseucht sind. BSE steht im Verdacht, beim Menschen die tödliche Creutzfeldt-Jakob-Krankheit auszulösen. Im Ausschuß fand sich zudem keine ausreichende Mehrheit für eine Lockerung des weltweiten Exportverbots für britisches Rindfleisch. Das Exportverbot gilt seit März 1996. Über beide Vorschläge werden nun am 16. und 17. März die Landwirtschaftsminister der EU beraten.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen