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Überschwemmung in Pakistan fordert 300 Tote

■ Schwerstes Hochwasser in der Provinz Belutschistan sein 200 Jahren. 200 Orte unter Wasser

Islamabad (dpa/AP) – Schwere Überschwemmungen wegen tagelanger sintflutartiger Regenfälle und eines Dammbruchs haben im Südwesten Pakistans Hunderte Menschenleben gefordert. Der Regen ließ gestern erstmals nach und erlaubte eine erste Bilanz der Katastrophe. Nach Presseberichten wurden mindestens 300 Tote gezählt. Etwa 1.000 Menschen wurden noch vermißt, ihre Überlebenschance gilt als gering. Das Hochwasser in der Provinz Belutschistan gilt als das schlimmste seit 200 Jahren.

Im Distrikt Turbat nahe der Küste war nach starken Regenfällen ein Damm gebrochen. Außerdem erreichte eine mächtige Flutwelle aus dem Iran die Region. Betroffen waren auch Dörfer im Iran und Afghanistan. Allein in Pakistan versanken 200 Ortschaften in den Wassermassen. 3.500 Häuser wurden eineinhalb Meter hoch überschwemmt und teilweise zerstört. Hilfsmaßnahmen wurden dadurch erschwert, daß Straßen und Brücken in der Region unpassierbar waren. Die meisten Telefonverbindungen sind zerstört.

Armee-Einheiten retteten mit Hubschraubern und Booten etwa 25.000 Menschen, die in Behelfslagern Zuflucht fanden. Manche Bewohner hatten sich auf Bäume gerettet, wo einige von ihnen schon seit Tagen ausharrten.

Premierminister Navaz Sharif flog in das Katastrophengebiet, um sich einen Überblick über die Lage zu verschaffen und mit Flutopfern zu sprechen. Armee-Angehörige, die derzeit mit einer Volks- und Gebäudezählung beschäftigt sind, sollen sich an den weiteren Hilfsaktionen beteiligen.

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