: Kampf um SPD-Spitze
■ Jürgen Maly tritt gegen Detlev Albers an
In diesen Wochen werden in der Bremer SPD die Delegierten und Vorstände neu gewählt. Und auch der Landesvorsitzende Detlev Albers hat einen Gegenkandidaten bekommen: Jürgen Maly, Fachanwalt für Arbeitsrecht, Ortsvereinsvorsitzender im Buntentor und bisher als Beisitzer einfaches Mitglied im Landesvorstand, will es wissen. „Es geht nicht darum, öffentlich mit Dreck zu schmeißen“, erklärt er die Tatsache, daß die Kandidatenfrage bisher ganz parteiintern blieb. Seine Begründung für die Gegenkandidatur: Der amtierende Vorsitzende Detlev Albers arbeite zu viel an seiner „persönlichen Darstellung“.
Ihm gehe es dagegen um die innerparteiliche Willensbildung, so Maly. „Volkspartei heißt, daß die Menschen in der Partei sich für politische Dinge engagieren wollen“. Nicht nur in der Auseinandersetzung um die Arbeitslosigkeit gelte: „Dicke Programmpapiere, Buntdruck und Plakate beeindrucken nicht mehr.“
Albers hatte es in der Bremer Beilage des Parteimagazins Vorwärts abgelehnt, den innerparteilichen Kandidatenkampf zum Thema zu machen. Anwalt Maly hatte vorgesorgt und eine ganzseitige Anzeige bei der Berliner Vorwärts-Redaktion bestellt. Als die Bremer Genossen davon erfuhren, war es zu spät und die Sache im Druck. Im aktuellen Vorwärts-Heft stellt Maly so in einem ganzseitigen Brief („Liebe Genossin, lieber Genosse“) seine Kandidatur, getragen von einer „Basisbewegung in der SPD“, vor.
„Ich habe immer ehrlich und klar gesagt, was ich von der alten Politik halte“, heißt es da. Das hat ihm insbesondere bei den Funktionären der Partei viel Ärger eingebracht. Aber Maly hat die klare Sprache, die er von seinem Vater, der als Schlosser bei der AG Weser malochte, kennt, für sich bewahrt – und er ist dank seiner gut laufenden Anwaltspraxis wirtschaftlich unabhängig.
Während die SPD Bremerhaven die Schatzmeisterin im Landesvorstand stellt (Ursula Arnold-Krämer) und Bremerhaven den Stellvertreter (Uwe Mögling),liegt der Vorschlag für den Vorsitzenden beim Unterbezirk Bremen-Stadt, der am 14. März tagt. Zwei Wochen später wird der Landesparteitag dann die Wahl vollziehen.
K.W.
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