Gute Spieler und auch guten Mutes

■ HSV und St. Pauli überprüfen morgen die Qualität des Münchener Erstligafußballs

Endlich ist es heraus. Uli Maslo hat sein Erfolgsrezept verraten. Die dpa weihte der Trainer des FC St. Pauli ein, und wir müssen gestehen, überrascht sind wir so sehr nicht. Mit „es wurde ruhig und sachlich gearbeitet“, ließ es der 57jährige in puncto Geheimnisauskrämerei bewenden. Etwas farbenfroher hätte es schon sein dürfen nach unserem Geschmack, aber wir wollen nicht schon vorher meckern, vor dem morgigen Eröffnungsspiel gegen München 1860 um 15.30 Uhr am ausverkauften Millerntor. Damit warten wir, bis die 90 Minuten rum sind.

Ein wenig mehr hat „Herr Maslo“, wie ihn viele Fans rufen, schon preisgegeben, aber eigentlich sind das keine Informationen, die auf eine Sportseite gehören, sondern eher ins Bunte. Doch wir wollen heute eine Ausnahme machen, ist ja nicht aller Tage Bundesligaauftakt. Wichtig ist, so Maslo, Kameradschaft, gerade außerhalb des 16ers. „Wir gehen zusammen aus, wir machen Tennisturniere, wir machen sehr viel mit unseren Frauen. Das ist der Grundstein.“ Schön gesagt, und jetzt noch schnell ein Diener vorm Publikum, der HSV soll schließlich auch noch ein paar Zeilen abbekommen. „Das Phänomen St. Pauli sind eigentlich nur die Fans. In denen sehe ich unsere Einmaligkeit.“

Also HSV, der HSV. Der Verein wurde am 29. September 1887 gegründet und hat 1922 – aus uns unbekannten Gründen – auf die Deutsche Meisterschaft verzichtet. Das würde man heute sicherlich anders handhaben, böte sich zu sowas die Gelegenheit. Dies ist eher unwahrscheinlich, obwohl laut Trainer Benno Möhlmann „der absolute Wille“ vorhanden ist. Seine Mannschaft habe keinen Grund, pessimistisch zu sein. So wollen wir das hören, selbst wenn morgen um 15.30 Uhr im Olympiastadion der FC Bayern München droht. Warum auch nicht? „Wir haben gute Spieler geholt“, weiß Möhlmann, der glaubt, „daß sie gut zu uns passen und eine gute Rolle spielen werden“. Das finden wir gut, daß er guten Mutes ist. cleg