: „Sehr unglücklicher Vorfall“
■ Eifriger Wachmann nach Rangelei am Recyclinghof ermahnt
„Das ist eine Entgleisung, die nicht wieder passieren darf.“ Stadtreinigungs-Sprecher Andree Möller bedauert, daß es am 29. Juli vor dem Recycling-Hof Sasel zu Handgreiflichkeiten zwischen einem von der Stadtreinigung engagierten Wachmann und einer Frau kam (taz berichtete). Ein Zeuge beobachtete, daß der Wachmann – der ihn mit Tarnhose und Schlagstock an einen Skin erinnerte – der Frau gedroht und sie aus unerkennbarem Grund mehrmals geschubst hatte.
Diesem „sehr unglücklichen Vorfall“ ging die Stadtreinigung „natürlich sofort nach“: Der Wachmann sei zur Rede gestellt worden. Ihm zufolge war die Frau angetrunken, hatte den Verkehr behindert und den Wachmann auf dem Hof als „Nazi-Schwein“ beschimpft. Nach mehrfachen – erfolglosen – Aufforderungen, den Hof zu verlassen, habe der Wachmann sie unter dem Hinweis, „das hier ist Privatgelände und ich bin der Wachmann“ zum Ausgang gedrängt. Erst in diesem Moment sei der Zeuge erschienen. Den Schlagstock habe er nur als „Distanzmittel“ eingesetzt. Die Drohung „Ich hau dir eine rein“ sei ihm in der Erregung „so rausgerutscht“. Sein skinmäßiger Aufzug sei eine Ausnahme: Auf dem Weg zur Arbeit habe er seine Dienstkleidung besudelt und mußte sich umziehen. Da der Mann erstmals auffiel, sei er „ermahnt“ worden.“ hh
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