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Der Roboter der Zukunft, ein soziales Wesen?

Am GMD-Forschungszentrum Informationstechnologie in Sankt Augustin wird zur Zeit ein Roboter entwickelt, der zumindest zeitweise autonom arbeiten soll. Sein Einsatzort werden Abwasserkanäle sein, die er auf Schäden untersucht. Der raupenförmige Roboter besteht aus mehreren Teilen, die beweglich miteinander verbunden sind. Hierdurch kann die Maschine Hindernisse gut überwinden und den Röhrenbiegungen folgen. In den dreißig bis sechzig Zentimeter breiten Röhren soll sie sich ohne Fernsteuerung fortbewegen. Falls nötig, können der High-Tech-Raupe über Funk neue Befehle übermittelt werden.

Thomas Christaller, Leiter der Abteilung Künstliche Intelligenz am GMD, erklärt, welche Fähigkeiten für die Entwicklung von Intelligenz nötig sind. Schon wenn ein Mensch oder ein Hund durch ein Zimmer geht und dabei nichts umrennt oder sich auf den fünf Metern nicht verläuft, sind die Wahrnehmung der Umgebung und darauf abgestimmte Aktionen intelligentes Verhalten. Die Intelligenz der Menschen habe sich entwickelt, weil sie soziale Lebewesen sind. Thomas Christaller: „Intelligenz ist die Fähigkeit, das Verhalten der Mitmenschen vorhersagbar zu machen und zu verstehen.“ Sei es die Fähigkeit, Sprache zu lernen, oder die, Gestik zu verstehen, z.B., daß ein Kopfnicken „ja“ bedeutet. Alle abstrakten Denkleistungen von Menschen haben demnach ihren Ursprung in der sozialen Lebensweise. Auf diesem Weg, der Evolution des Menschen nachempfunden, soll sich nach Christaller Intelligenz auch bei künstlichen Wesen entwickeln lassen. Heutige Roboter sind, was ihre Wahrnehmung der Umwelt angeht und ihre Fähigkeit, untereinander eine Kommunikation zu entwickeln, erst auf dem Stand der Bakterien. Zwei Milliarden Jahre natürliche Evolution kann eine Maschine nicht so schnell aufholen. Führt diese Definition von Intelligenz zu tatsächlich intelligenten Robotern, dann sollten sie in ferner Zukunft wirklich soziale Wesen sein. jow

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