: Verhärtete Fronten
■ Ausland will Kosovo-Autonomie. Für Albaner ist das zuwenig, für Serben zuviel
Priština (AP) – Die Führung der größten albanischen Partei im Kosovo ist nicht zum Einlenken gegenüber der serbischen Regierung bereit. Nach einer Vorstandssitzung der „Demokratischen Liga Kosovo“ in der Provinzhauptstadt Priština verlautete gestern, sie werde nicht auf den serbischen Vorschlag eingehen, die 1989 aufgehobene Autonomie wiedereinzuführen. Viele Kosovo-Albaner fordern die Unabhängigkeit, was von Belgrad und vom Ausland abgelehnt wird. Über 15.000 Menschen gingen in Priština auf die Straßen, um der Opfer des vor einer Woche beendeten serbischen Polizeieinsatzes zu gedenken.
In einer von der amtlichen Nachrichtenagentur Tanjug am Samstag verbreiteten Erklärung hieß es, an den Gesprächen am heutigen Montag könnten alle Führer von Parteien oder Gewerkschaften der Provinz teilnehmen. Bei beiden bisherigen Terminen blieben die Vertreter Serbiens alleine. Unterdessen berichtete das Kosovo-Informationszentrum der Albaner, die Polizei habe in zwei Dörfern in der Drenica-Region zwei Albaner erschossen.
Auf dem EU-Außenministerrat in Edinburgh sagten die Minister dem Streben der Kosovo-Albaner nach größerer Autonomie Unterstützung zu. Die territoriale Integrität der Bundesrepublik Jugoslawien müsse aber gewahrt werden, hieß es weiter. Bundesaußenminister Klaus Kinkel plädierte im Nachrichtenmagazin Der Spiegel für eine verstärkte Grenzsicherung unter internationaler Beteiligung. Die Gesellschaft für bedrohte Völker verlangte ein Eingreifen der Nato.
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