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Lokalkoloratur

Wie die Zeiten sich doch ändern! Als Andreas Fischer 1994 zum ersten Mal das Trikot des Hamburger SV überstreifte, waren sich alle einig: ein klassischer Fehleinkauf. Und im ersten Jahr in der Hansestadt machte der mittlerweile 33jährige Profi seinem Ruf auch gleich alle Ehre. „Damals lief nichts bei mir. Die Kritiken haben mein Selbstbewußtsein angegriffen“, gab der Abwehrspieler zu, als zwei Jahre vergangen waren. Heute ist alles anders. Die HSV-Bosse sind verzweifelt, weil der Ex-Leverkusener bis zum Saisonende ausfällt. Ein Faserriß in der Achillessehne des vierfachen Familienvaters und eine Operation stürzen die Vereinsführung in kollektive Verzweiflung. Wie soll man den inzwischen zu einer der bewährtesten Kräfte mutierten Malocher nur ersetzen? Wohl gar nicht – was lustig ist, denn nicht wenige prophezeiten dem HSV den Untergang mit Spielern wie Fischer. Jetzt steht dem Club das Wasser bis zum Hals – weil einer wie Fischer fehlt. Die Zeiten ändern sich eben. wrb

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