piwik no script img

Spatenstich mit neun Jahren Anlauf

■ Die Pappelstraße in der Neustadt wird aufgemöbelt / Schmalere Straße, breitere Bürgersteige / Straßenbahn soll in Westerstraße

Tischchen vor dem Eiskaffee, lockende Sonderangebote an Kleiderständern in den Ladeneingängen, appetitanregende Gemüsearrangements vor dem Schaufenster: Solche Attraktionen sollen künftig das Shoppen in der Pappelstraße zum großen Spaß machen. Den Platz dafür schafft jetzt die Stadt: Die schmalen Bürgersteige in der Neustädter Einkaufsstraße werden verbreitert, Bäume gepflanzt. Den Umbau der 550 Meter zwischen Langemarck- und Friedrich-Ebert-Straße lassen sich die Senatsressorts für Wirtschaft und Bau zunächst 4,2 Millionen Mark kosten. Die Fahrbahnbreite wird von zwölf Meter auf gut die Hälfte verringert. Bis September soll dieser erste Bauabschnitt fertig sein.

Für die Neustädter endet eine fast unendliche Planungsgeschichte. Neun Jahre waren die Geschäftsleute bittend, fordernd und vorschlagend durch die politischen Gremien gezogen, ehe Bausenator Bernt Schulte (CDU) und Ortsamtsleiter Klaus-Peter Fischer gestern anstelle eines ersten Spatenstichs einen Bordstein aus der Erde wuchteten.

Die Neustädter Argumente, nicht alles Geld in die Innenstadt zu pumpen, fanden Gehör. Eine Studie hat ergeben, daß das „Nebenzentrum“Pappelstraße im Verhältnis mehr Kunden von außerhalb Bremens anlockt als die City.

Jetzt sind die Geschäftsleute gefordert: „Die haben jetzt Planungssicherheit, jetzt können sie ihre Fassaden verschönern“, sagte Hans-Herrmann Hägermann, Sprecher des Wirtschafts-Interessen-Rings Neustadt. Die Farben mögen sie in der Pappelstraße kaufen.

Fertig wird die neue Pappelstraße aber erst, wenn die Betriebsgleise der Straßenbahn verschwinden. Dieser teuerste Teil der Umgestaltung werde umgesetzt, so versichert Schulte, sobald die BSAG neue Gleise in der parallel verlaufenden Westerstraße verlegt habe. Das ist für 1999 angepeilt. Dann sollen Autos auch von der Friedrich-Ebert-Straße links in die We-sterstraße abbiegen dürfen. Wenn Autos problemlos in diese breite Schneise fahren können, soll der Durchgangsverkehr in der Pappelstraße nachlassen. jof

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen