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Gemüse auf der Fußmatte

■ Der Biohof Gut Wulksfelde liefert seine Produkte neuerdings bis in die Wohnungen der KundInnen in Hamburg und Umgebung

Einmal pro Woche, jeden Mittwoch, steht eine Kiste Obst auf der Fußmatte der Hamburgerin Anita Plato. Daneben ein Karton mit Gemüse, Salaten und Kräutern. Die 30jährige gehört zu den ersten Kundinnen des Naturkost Lieferservice, den der Bioland-Betrieb Gut Wulksfelde anbietet.

Das Gut liegt in Tangstedt nahe Hamburg und bringt seine Erzeugnisse ins Hamburger Stadtgebiet nördlich der Elbe und in die Umlandgemeinden. Zwanzig Mark bezahlt Plato pro Woche, fünf Mark fürs Bringen. Die „Bringgebühr“fällt weg, wenn der Bestellwert 50 Mark überschreitet.

„Unsere Standard-Kiste enthält Gemüse, Salate und Kräuter. Die ist für eine Familie mit Kindern gut, besonders in Kombination mit einer Obstkiste, aber ein Single kann das nicht schaffen“, erklärt Sybille Hamann, die auf dem Hof für den Liefersevice zuständig ist. Für den kleinen Haushalt gibt es deshalb eine Mini-Kiste mit Obst. Außerdem stehen ein Mutter-Kind-Modell und eine Rohkost-Kiste zur Wahl. Außerdem können KundInnen nicht nur sagen, wie oft und wie teuer sie versorgt werden wollen, sondern ungeliebte Sorten ausschließen oder die Belieferung jederzeit unterbrechen.

Manche KäuferInnen freuen sich aber sogar, wenn man ihnen Gemüse aufzwingt. „Ich bin ganz froh, daß ich mir jetzt mal Gedanken machen kann, was ich mit so einer Roten Bete anfangen soll – die hätte ich doch sonst nie gekauft“, sagt Anita Plato. Und auch an die Verarbeitung ist gedacht: Den Lieferungen werden Rezepte beigelegt.

Nicht alle Produkte kommen direkt vom Gut. „In der jetzigen Saure-Gurken-Zeit müssen auch wir manches aus dem Bio-Großhandel zukaufen“, räumt Hamann ein. Sonst wäre die Auswahl nicht groß genug. An die Frische des selbstproduzierten Gemüses komme das zugekaufte Zeug allerdings nicht heran. lno

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