: By the way: Kurzes und Vermischtes
■ Wissenswertes aus der Fahrradwelt: Jagdszenen aus New York, neue Rechte in Deutschland
Bike New York
Die Fahrradkuriere in New York werden seit kurzem verschärft gejagt, Bürgermeister Rudolph W. Giuliani hat sie als „Problem für die Lebensqualität“ ausgemacht. Gern gesehen sind dagegen Radler beim Bike New York, der in diesem Jahr am 3. Mai stattfindet: 67 Kilometer auf abgesperrten Straßen mitten durch Big Apple.Im letzten Jahr gab's 35.000 Teilnehmer, zahlreiche Zusammenstöße zwischen Bikern, zwei Todesopfer. Und die Begrüßungsansprache hielt der Bürgermeister. Pauschalreisen werden wieder von der Schweizer Zeitschrift Move angeboten: 1. bis 6. Mai ab Zürich für 1.525 Franken, Radtransport extra. Infos über Knecht Reisen, Rohrerstraße 100, 5001 Aarau/ Schweiz.
Breitensportkalender
Wer hierzulande etwas für die Kondition tun möchte, ist bei den etwa 2.500 Vereinen des Bundes Deutscher Radfahrer e.V. (BDR) an der richtigen Adresse. Sie bieten eine Fülle von Veranstaltungen an, vom gemütlichen „Volksradfahren“ bis hin zu den Marathons, die über wenigstens 200 Kilometer führen. Von März bis Oktober finden an jedem Wochenende Radtourenfahrten statt, auf denen schon ordentlich Tempo gebolzt wird. Die Kilometerzahl richtet sich nach der Selbsteinstufung. Nichtmitglieder zahlen eine etwas höhere Startgebühr. Alle Veranstaltungen sind aufgeführt im BDR-Breitensportkalender 98, der gegen Portokosten zugeschickt wird: Bund Deutscher Radfahrer, Otto-Fleck-Schneise 4, 60258 Frankfurt, Tel.: (069) 967 800-0.
Rechte für Radler
Seit dem 1.9. 1997 gilt eine geänderte Straßenverkehrsordnung, nach der Radfahrern zum Beispiel das Befahren von Einbahnstraßen in Gegenrichtung erlaubt werden kann. Die Lockerung der Radwege-Benutzungspflicht tritt dagegen erst zum 1.10.98 in Kraft. Was Pedaleure sonst noch dürfen oder beachten sollten (bis hin zur Haftung für Unfallfolgen), sagt Dietmar Kettler, Rechtsanwalt und ADFC- Mitglied, in seinem Buch „Recht für Radfahrer“, erschienen bei BLV, 118 Seiten, 19,90 Mark.
Die aktuellen Änderungen der Straßenverkehrsordnung sind zusammengefaßt in dem Faltblatt „Mehr Rechte für Radler“ (in allen ADFC-Info-Läden oder gegen 1,10 Mark in Briefmarken beim ADFC-Bundesverband, Postfach 10 77 47, 28077 Bremen).
Faszination Fahrrad
Einen opulenten Bildband im Großformat hat die Edition Moby Dick herausgebracht: kenntnisreiche Texte vom Fahrradhistoriker Pryor Dodge und dazu eine Menge sehenswerte Fotos. „Faszination Fahrrad“ zeigt die wechselnde Gestalt des Velos, ist aber beileibe keine altbackene Technikgeschichte. Informiert wird auch über die unterschiedlichen sozialen Funktionen, die das Fahrrad schon gehabt hat. War es doch schon Lustobjekt der High-Society als auch Emanzipationsvehikel für Arbeiter- und Frauenbewegung. Etwas zu kurz gekommen: die Gegenwart. Edition Moby Dick bei Delius Klasing, 224 Seiten mit 295 zumeist farbigen Abbildungen, 78 Mark.
Neuer Radclub
Als der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) im letzten Jahr die Kooperation mit der Bielefelder Verlagsanstalt (BVA) aufkündigte und eine eigene Zeitschrift (Radwelt) gründete, wurde ihm Schlimmes angedroht: die Gründung eines weiteren Vereins für Radfahrer. Den gibt's mittlerweile, er heißt Radclub Deutschland (RCD), und hinter ihm steckt neben der BVA noch der Bund Deutscher Radfahrer. Club-Ausweis Nummer eins hat sich Jan Ullrich abgeholt. Doch trotz prominenter Starthilfe und einem Club- Shop mangele es an Mitgliedern, sagen Insider aus der Biker-Szene. Kaum eines der 95.000 ADFC- Mitglieder sei übergelaufen. Jetzt will der RCD sein Vereinsleben offiziell eröffnen mit einer Veranstaltung am 30.4. in Frankfurt, anläßlich des Profirennens „Rund um den Henningerturm“. Der jährliche Mitgliedsbeitrag beträgt 80 Mark. Weitere Informationen über die Club-Hotline (0521) 595577.
Laufrad
Das Erlernen des Radfahrens ist kein Kinderspiel, predigen die Verkehrspädagogen. Stützräder am Mini-Bike erschwerten die Entwicklung des Gleichgewichtssinns. Besser sei es, die Tretkurbeln für die ersten Versuche abzuschrauben. Beim „Like-a-Bike“ fehlen sie völlig, das Kind stößt sich mit den Beinen ab. Das hölzerne Ding wiegt 3,5 Kilo und hat einen höhenverstellbaren Sattel. Gedacht für die Kleinen zwischen zwei und sechs Jahren. Wer's direkt beim Hersteller Kokua bestellt ([Tel.: (0241) 40 64 97]), zahlt ab April 259 Mark und zur Zeit noch zehn Mark weniger. heda
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen