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Fünf Tote bei erneuten Auseinandersetzungen im Kosovo

■ Heute tagt die Balkan-Kontaktgruppe in Bonn. Ihre Mitglieder sind sich nicht einig über das weitere Vorgehen

Priština (rtr/AFP) – Bei Kämpfen in der serbischen Provinz Kosovo sind nach serbischen Angaben gestern fünf Menschen getötet worden. Es handele sich um vier Kosovo-Albaner und einen serbischen Polizisten, hieß es in serbischen Kreisen. Das Kosovo-Informationszentrum der Partei LDK der albanischen Bevölkerungsmehrheit berichtete, die serbische Polizei habe mindestens drei Dörfer unmittelbar an der Grenze zu Albanien abgeriegelt und beschossen. In Giocane seien mehrere Häuser in Brand gesetzt worden.

Diese Berichte erinnern an das Vorgehen der serbischen Einheiten in der Region Drenica, das 80 Opfer forderte. Bis heute trauen sich die Menschen dort kaum aus ihren Häusern, sofern sie nicht geflohen sind. In dieser Region leben auch Albaner, die vor kurzem aus Deutschland abgeschoben wurden. Die neuerlichen Kämpfe im Kosovo dürften die heutigen Beratungen der Balkan-Kontaktgruppe in Bonn beeinflussen. Eine gemeinsame Linie der beteiligten Staaten zum weiteren Vorgehen in der Kosovo-Krise zeichnete sich gestern nicht ab.

Der Kontaktgruppe gehören die USA, Rußland, Großbritannien, Frankreich, Italien und Deutschland an. Vor allem die USA und Rußland vertreten unterschiedliche Positionen: Die USA sind der Ansicht, daß der jugoslawische Präsident Slobodan Milošević nur mit Druck zu weiteren Konzessionen bewegt werden kann. Moskau stellt dagegen auch bestehende Sanktionen in Frage, da Milošević aus seiner Sicht bereits ausreichende Zugeständnisse gemacht habe. Kommentar Seite 12, Reportage Seite 13

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