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■ Gefängnischef zum Tod eines Häftlings:Schwarze ersticken eher als Weiße

London (AFP) – Der Chef des britischen Strafvollzugs hat mit Äußerungen über den Tod eines schwarzen Gefangenen landesweit Proteste ausgelöst. Richard Tilt hatte behauptet, Menschen mit schwarzer Hautfarbe hätten eher die Anlage zum Ersticken als Weiße. Er bezog sich damit auf einen Fall, in dem 1995 ein schwarzer Gefangener in einem Gerangel mit Wächtern erstickt war. Die Justizbehörden hatten dies als fahrlässige Tötung eingestuft. Die Familie des 33jährigen meint, ein Wächter habe ihn am Nacken auf den Boden gedrückt.

Wissenschaftler reagierten verwundert auf Tilts Aussagen. Es gebe überhaupt keine Anhaltspunkte für diese Theorie. Sechs von sieben Gefangenen, die in den vergangenen Jahren in britischen Anstalten in Auseinandersetzungen mit Wächtern erstickten, waren Schwarze.

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