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Grüne Werbestrategie

■ Neues Plakat soll geforderte Benzinpreiserhöhung verständlich machen

„Benzin wird teurer – Autofahren nicht.“ Das ist der neue Slogan, mit dem die Bündnisgrünen ihre Position in der Diskussion über die angepeilte Benzinpreiserhöhung verdeutlichen wollen. Gestern stellte der Parteivorstand in Bonn die geplante Gegenoffensive vor, die bundesweit, aber auch vor allem jetzt im Landtagswahlkampf von Sachsen-Anhalt den Grünen aus dem Umfragetief heraushelfen soll.

Um die Verständlichkeit der Botschaft noch zu erhöhen, wagen sie einen Schritt, der in die Geschichte der Parteienwerbung eingehen dürfte: Sie lassen die Bevölkerung rechnen. Vor dem Hintergrund von ansprechendem, aus Schulzeiten vertrautem Tafel- Schwarz sind mit Kreideweiß unter dem Slogan Klammern und Brüche aufgemalt. Damit wollen die Grünen beweisen, daß Fahrten mit dem Pkw auch bei einem Literpreis fürs Benzin von fünf Mark nicht teurer werden, wenn das Drei-Liter-Auto kommt.

Die Eigenwerbung kann von den Kreisverbänden als Plakat bestellt werden. Bislang ist sie allerdings nur im DIN-A-4-Format in einer Informationsmappe enthalten, das der Vorstand als Argumentationshilfe verschickt hat. Zwischen den blauen und grünen Pappdeckeln finden sich außerdem Spickzettel für Wahlkämpfer etwa in der Größe einer Telefonkarte. Darauf sind weitere Erläuterungen zur geplanten Benzinpreiserhöhung. Damit die anderen Ziele nicht ganz in Vergessenheit geraten, finden sich auch noch knappe Stichworte zum Konzept der Steuerreform.

Rund 70.000 Mark mehr als geplant will der Parteivorstand in die Werbung in Sachsen-Anhalt stecken, das meiste davon in Zeitungsanzeigen. Für die gehen die Werbestrategen allerdings ganz traditionelle Wege: Keine Rechenbeispiele, sondern das Gesicht von Fraktionschef Joschka Fischer soll die erste Annonce zieren. Bettina Gaus

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