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KommentarDer Lotse geht

■ Neuordnung der Wirtschaftsförderung

Auf halber Strecke des Sanierungsprozesses und des Investitionssonderprogramms (ISP) ist die gesamte Wirtschaftsverwaltung mit einem großen internen Umorganisationsprozeß beschäftigt. Gleichzeitig kündigt der für die bisherigen Wirtschaftsförder-Strukturen verantwortliche Staatsrat, der auch dem ISP seine Handschrift gegeben hat, seinen Rückzug aus der Politik an. Ein Zufall ist das kaum.

Warum will Staatsrat Frank Haller nicht den Erfolg „seines“Investitionssonderprogramms selbst feiern? Glaubt er nicht mehr daran? Schmollt er, weil der neue Wirtschaftssenator Josef Hattig, der nicht so harmoniesüchtig ist wie seine Amtsvorgänger, Hallers Großprojekte Space- und Ocean-Park erstmal aus der Spielzeugkiste genommen hat?

Der Zeitplan deutet auf eine andere Erklärung hin: In einem Jahr, wenn Haller ausscheiden will, sind Neuwahlen in Bremen. Bis dahin werden die Strukturen der Wirtschaftsförderung noch ein Stück unabhängiger sein von den politischen Konjunkturzyklen als bisher. Auch ein rot-grüner Senat könnte die Macht nicht wieder in die Verwaltung zurückholen - wenn er das überhaupt wollte.

Was Haller auf jeden Fall vermeiden will, sagen Freunde, die ihm nahestehen: die Entlassungsurkunde aus der Hand eines grünen oder roten Senators in Empfang nehmen zu müssen. Derzeit wird nur das Erbe geordnet. Klaus Wolschner

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