: Alte Männer mit Pinzetten
■ „Eine Männerdomäne“: Briefmarkenauktion in Hamburg
Rund 35 Männer sitzen ausgestattet mit Pinzette und Lupe an Tischen, blättern in Alben, sichten behutsam den Inhalt von Kartons und Kisten: Vorbesichtigungstermin für eine Briefmarkenversteigerung im Hamburger Auktionshaus Schwanke und Sohn. Von Donnerstag bis Sonntag kommen dort 6.619 „Lose“unter den Hammer: Briefmarken aus Deutschland, Europa und Übersee sowie Briefe und komplette Sammlungen.
Rund drei Millionen Briefmarkensammler gibt es bundesweit, schätzt der Bund Deutscher Philatelisten (BDPh) in Bonn. Im Durchschnitt sind sie 57 Jahre alt. „Wir sind schon leicht überaltert“, meint der Pressesprecher des BDPh, Reiner Wyszomirski. „Und bei nur fünf bis zehn Prozent Frauen ist das eine Männerdomäne.“
Außerdem ist klar: Briefmarkensammeln ist kein billiges Hobby. Wer auf Auktionen geht, muß schon mit wenigstens 200 Mark pro Monat für sein Hobby rechnen. Das ist für Schwanke auch einer der Gründe, warum verhältnismäßig wenig junge Menschen zu den Briefmarkensammlern gehören. „Ich kann schon verstehen, daß man in dem Alter sein Geld eher für etwas anderes ausgeben möchte.“
Bei der Versteigerung in dieser Woche kommen Marken in einem Ausrufwert von 2,7 Millionen Mark unter den Hammer. Gegen ein Mindestgebot von 10.000 Mark beispielsweise steht die erste Dienstmarke der Welt aus Großbritannien zum Verkauf, oder für wenigstens 13.000 Mark eine deutsche Rarität von 1828. dpa
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen