piwik no script img

Indonesien braucht Hilfe

■ Das Land kann die Waldbrände aus eigener Kraft nicht löschen. Amazonas brennt weiter

Jakarta/Boa Vista (dpa/AFP) – Die riesigen Urwaldbrände auf Borneo kann das von einer schweren Finanzkrise gelähmte Indonesien aus eigener Kraft nicht mehr stoppen. Das sagten ausländische Diplomaten am Montag in der Hauptstadt Jakarta. Der Direktor des UNO-Umweltprogramms (Unep), Klaus Töpfer, hat am Wochenende Experten in die Provinz Ostkalimantan geschickt, wo die Flammen seit Januar auf breiter Front wüten. Die Feuerwalze hat bislang 155.000 Hektar Regenwald zerstört.

Barfüßige Kleinbauern versuchen dort nach indonesischen TV- Berichten mangels Feuerlöschern mannshohe Flammen mit Besen auszuschlagen. In Ostkalimantan brennt der Urwald an Hunderten meist unwegsamen Stellen. Alle Löschversuche seien fehlgeschlagen, sagte der Leiter des Umweltbüros der in Rauch gehüllten Provinzhauptstadt Samarinda, Awang Faruk Ishak, auf Anfrage. Versuche, das Flammenmeer mit Wasserkanistern zu löschen, die aus einmotorigen Flugzeugen abgeworfen werden, nannte Awang einen „Tropfen auf den heißen Stein“.

Auch in Brasilien wüten die Waldbrände im Gebiet der Yanomami im Norden des Amazonas weiter. Paulo Adario von der Umweltschutzorganisation Greenpeace sagte am Sonntag in Boa Vista, die Brände nähmen dramatische Ausmaße an. Er habe noch nie zuvor Bäume im eigentlich feuchten Urwald brennen sehen, so Adario.

Der Greenpeace-Koordinator für die Amazonasregion hatte das Brandgebiet am Samstag im Hubschrauber überflogen. Trotz verstärkter Anstrengungen zur Brandbekämpfung breiten sich die Brände nach Angaben des brasilianischen Umweltinstituts weiter aus. Derzeit seien 1.200 Feuerwehrleute und Soldaten im Einsatz. Grund für die in diesem Jahr dramatischen Waldbrände ist eine extreme Trockenheit, die auf das Wetterphänomen El Niño zurückgeführt wird.

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen