: Über die Stones gestolpert
■ Mutmaßlicher Chef der Reemtsma-Entführer in Buenos Aires verhaftet. Reemtsma: „Freue mich sehr“
Berlin (taz) – Letzte Gewißheit erhielt Jan Philipp Reemtsma erst gestern nachmittag. Da konnten eilends nach Buenos Aires geflogene BKA-Beamte dem 45jährigen mitteilen: Der Mann, den eine argentinische Spezialeinheit Sonnabend in einem Luxushotel festnahm, ist Thomas Drach, mutmaßlicher Kopf jener Bande, die vor zwei Jahren den Hamburger Sozialwissenschaftler aus seinem Haus entführte und 33 Tage gefangenhielt.
Frei kam Reemtsma erst nach Zahlung von 30 Millionen Mark. Von dem Geld fehlt bis auf 30.000 Dollar, die Drach bei seiner Festnahme dabeihatte, jede Spur. In die Falle ging der Kölner, nachdem das BKA der argentinischen Polizei den Tip gegeben hatte, daß Drach mit britischem Paß unter dem Namen Anthony Lawer nach Buenos Aires kommen werde, um ein Rolling-Stones-Konzert zu besuchen.
Reemtsma sagte gestern: „Ich freue mich sehr, beglückwünsche die Polizei zu ihrem Erfolg und danke allen, die dazu beigetragen haben. Vor allem aber ist das Signal, das von der Verhaftung von Thomas Drach ausgeht, von Bedeutung: Die Chancen, mit einem solchen Verbrechen davonzukommen, sind gering.“ JaF
Berichte Seite 2
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen