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Israelische Flugzeuge bombardieren den Südlibanon

■ Kofi Annan und Madeleine Albright begrüßen den israelischen Beschluß, unter Bedingungen aus dem Nachbarland abzuziehen. Doch die Regierung in Beirut hält nichts von dem Angebot

Beirut/Washington (AP/rtr/ AFP/taz) – Nur einen Tag nach dem Beschluß der israelischen Regierung, ihre Truppen aus dem Süden des Libanon zurückzuziehen, haben gestern Kampfflugzeuge Ziele nördlich der von Israel okkupierten „Sicherheitszone“ bombardiert. Die libanesischen Behörden meldeten gestern nachmittag, zwei israelische Flugzeuge hätten vier Raketen auf die Region Iklim at-Tuffa, einer Hochburg der Hisbullah, abgefeuert. Soldaten den libanesischen Armee und Mitglieder der Schiitenmiliz hätten die Angreifer erfolglos beschossen. Über eventuelle Opfer der Attacke wurde gestern nichts bekannt.

Kurz zuvor hatte es noch Lob für den israelischen Beschluß vom Mittwoch gegeben, die UN-Resoltion 425 zu akzeptieren. Das vor 20 Jahren vom Sicherheitsrat beschlossene Dokument verlangt den israelischen Abzug aus Libanon. „Ermutigend“ nannte UN- Generalsekretär Kofi Annan, derzeit zu Besuch in Peking, die Nachricht aus Israel. „Wir begrüßen die Entscheidung des israelischen Sicherheitskabinetts“, erklärte US- Außenministerin Madeleine Albright.

Die libanesische Regierung zeigte sich dagegen durchweg ablehnend. Das Kabinett in Jerusalem verknüpfe den Truppenabzug mit der Bedingung, daß der Libanon die Sicherheit der Grenze beider Länder garantiere, die UN-Resolution 425 verlange aber eine bedingungslosen Abzug, lautete der Tenor. „Wir haben keine Sicherheits- oder Unsicherheitsverpflichtungen gegenüber Israel“, sagte der gerade vom Besuch bei der mit 35.000 Soldaten im Libanon präsenten „Schutzmacht“ Syrien zurückgekehrte Regierungschef Rafik Hariri.

„Der israelische Vorschlag dient nicht dazu, die Resolution 425 umzusetzen, sondern dazu sie zu begraben“, sekundierte Außenminister Fares Bueis. Und Parlamentspräsident Nabih Berri, zugleich Chef der schiitischen Partei und Miliz Amal unterstützte, der Beschluß der Regierung in Jerusalem sei schlicht „eine politische Strategie, um den Süden zu zerstören“.taud

Randale bei Trauerzug in Ramallah

Ramallah (dpa) – Tausende Palästinenser haben gestern im Westjordanland den Trauerzug für den ermordeten Hamas-Mann Muhi ad-Din al-Scharif begleitet. Etwa zehntausend versammelten sich in Ramallah. Auf Transparenten hieß es: „Der Zug der Märtyrer wird erst an den Toren Jerusalems anhalten.“ In Beitunja lieferten sich Palästinenser und israelische Soldaten Straßenschlachten.

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